Todesfalle Kunstlicht

Solarbetriebene LED-Leuchten sind mittlerweile in jedem Discounter zu bekommen und auch in den Gärten des Flora e.V. immer häufiger zu sehen. Zumeist leuchten die Lampen die ganze Nacht, ohne dass jemand sie benötigt. Was dabei nicht beachtet wird: Im Gegensatz zum Menschen, der sich gegen Lichtsmog schützen kann, sind Insekten dem Kunstlicht wehrlos ausgeliefert. Jede Nacht gehen Mücken, Fliegen, Käfer und Nachfalter in die tödliche Lichtfalle und sterben erschöpft nach endlosen Rundflügen. Kurz: Künstliche Lichtquellen tragen zum allgemeinen Artenschwund bei.

Was können wir tun?

Licht zur falschen Zeit und in unnatürlicher Wellenlänge ist mitverantwortlich für das Sterben und Verschwinden von zahlreichen Insektenarten. Man spricht hier von Lichtverschmutzung oder Lichtsmog. Helft darum mit, Lichtverschmutzung zu verhindern und vermeidet nachts künstliches Licht im Garten. Besonders schädlich sind im übrigen Leuchten, die einen hohen Anteil an blauem Licht aufweisen. LED-Lampen mit kaltem weißblauem Licht tragen massiv zur Lichtverschmutzung bei und haben eine verheerende Wirkung auf Insekten. Diese Leuchten sollten aus allen Gärten entfernt werden.

Schädlich für nachtaktive Insekten

Die meisten nachtaktiven Tiere werden durch künstliche Beleuchtung wie Außenbeleuchtung an Lauben und bodennahe Wegeleuchten gestört. Dass Motten und andere fliegende Insekten vom Licht angezogen werden, ist bekannt. Aber was machen Laufkäfer, die am Boden leben? Manche Käferarten stellen bei Beleuchtung durch bodennahe Wegelampen sämtliche Aktivitäten ein. Andere werden von dem Licht magisch angezogen und hören auf, ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Nachtaktive Arten von Laufkäfern verkümmern daher unter Beleuchtung oder werden schneller Opfer von Fressfeinden.

Schädlich für tagaktive Insekten

Tagaktive Arten gehen unter künstlicher Beleuchtung auch nachts ihren Verhaltensweisen nach. So können sie zur Beute von tierischen Nachtjägern werden können, auf die sie unter natürlichen Bedingungen gar nicht treffen würden. Bei mehreren Arten verschiebt sich darum das Verhältnis von der Anzahl der Räuber zur Anzahl der Beutetiere. Das Resultat: Viele Laufkäferarten gelten bereits jetzt als stark gefährdet.

Darum: Die insektenfreundlichste Lampe ist die, die gar nicht erst brennt!