Wie der Name schon sagt, liefern Nutzpflanzen einen Nutzen. Wir kennen sie als Gemüse, Gewürz- und Genusspflanzen. Während der Anbau von Kaffee oder Kakao in unseren Breitengraden nicht unproblematisch ist, lassen sich Gemüse- und Gewürzpflanzen relativ einfach kultivieren. Im Folgenden werden einige dieser Pflanzen vorgestellt, deren Anbau und Pflege auch Laien leicht von der Hand geht.
Karotten sind nicht nur eine farbenfrohe Zutat auf dem Speiseplan, sie eignen sich auch hervorragend zur Lagerung für den Winter. Dafür eignen sich die späten Sorten am besten, die zu Beginn der zweiten Jahreshälfte gepflanzt werden. Frühe Sorten werden idealerweise Ende Februar gepflanzt, damit sie ab Juni geerntet werden können.
Bevor es aber zur Aussaat geht, sollte der Boden gut von Unkraut befreit werden, als Lage empfiehlt sich ein sonnig- bis halbschattiger Platz. Der Boden sollte locker, krümelig und nährstoffreich sein. Eine Düngung mit Kompost oder Mist kann, muss aber nicht zwangsläufig sein. Wie alle leckeren Gemüsesorten sind Möhren auch für Schädlinge ein Leckerbissen, besonders für die Möhrenfliege, die durch den intensiven Duft der Blätter angezogen wird. All‘ diesem Ungemach ist auf ökologische Weise gut beizukommen. Hierzu zählt ein Gemüseschutznetz, eine windoffene Lage und natürlich das regelmäßige Wässern. Tipp: Durch dauernd wechselnde Fruchtfolgen wird den meisten Schädlingen buchstäblich der Nährboden entzogen.
Süßes essen und sich gleichzeitig gesund ernähren? Das geht, und zwar mit der Erdbeere. Sie gehört zu den Sammelnussfrüchten und nimmt in der Beliebtheitsskala der heimischen Früchte einen der oberen Plätze ein. Die Pflanzung sollte ab Mitte Juli bis Ende September stattfinden, damit im Folgejahr die ersten Früchte geerntet werden können. Den größten Ertrag liefern Erdbeeren im zweiten bis dritten Jahr nach der Anpflanzung, danach nimmt er kontinuierlich ab. Da Erdbeeren dem Boden Nährstoffe entziehen, ist auch hier eine wechselnde Fruchtfolge ratsam, um einer Bodenermüdung vorzubeugen.
Als Lage bevorzugt die Erdbeere einen vollsonnigen, nicht allzu windgeschützten Standort. Der Boden sollte locker und humusreich sein, idealerweise schwach sauer (pH 5,5 – 6,5). Regelmäßiges Wässern ist ein Muss, Staunässe gilt es zu vermeiden, da sonst das Wurzelwerk fault oder zu Pilzbefall neigt. Auch die Blätter neigen zu Pilzbefall, wenn sie nass werden und nicht schnell genug trocknen. Regelmäßiges Düngen mit Kompost liefert den Pflanzen die nötigen Nährstoffe. Eine Lage Stroh auf dem Boden erschwert Unkräutern das Wachsen und hält außerdem Schnecken fern.
Nach einer gewissen Zeit bilden sich Ableger, sogenannte Junior-Pflanzen, die sich hervorragend zum Vermehren eignen. Das ist die Gelegenheit, die Erdbeeren an einen anderen Platz zu pflanzen. Das sollte jährlich geschehen und steigert den Ertrag. Außerdem ist das ein guter Zeitpunkt für die Auslese. Einfach die Ableger der ertragsreichsten Mutterpflanze setzen und sich auf die Ernte im Folgejahr freuen.
Der Schmetterlingsblütler hat eine Gemeinsamkeit mit den Tomaten: Die Herkunft, beide stammen aus Südamerika. Die bei uns verbreitete und kultivierte Gartenbohne ist einjährig, ihre drei bekanntesten Sorten sind die Buschbohne, Stangenbohne und Feuerbohne. Nachfolgend wird der Anbau der Stangenbohne genauer unter die Lupe genommen.
Die Herkunft lässt es erahnen, die Bohne hat es gerne warm und sonnig. Dafür stellt sie keine großen Ansprüche an den Boden und ist auch sonst sehr pflegeleicht, vorausgesetzt der Boden ist schon warm genug. Wer auf Nummer Sicher gehen will, plant die Aussaat nach den Eisheiligen.
Weil die Stangenbohne in die Höhe wächst, ist eine Rank- oder Kletterhilfe notwendig. Die Aussaat ist simpel, ein Vorkeimen nicht nötig. Das Saatgut, fünf bis zehn Bohnen, wird in den Boden unterhalb der Rankhilfe gesteckt, ein bis drei Zentimeter Tiefe reichen vollkommen. Anschließen wird gewässert und gewässert und gewässert. Sobald die Triebe aus dem Boden kommen, werden sie sich gegen den Uhrzeigersinn um die Kletterhilfe ranken. Zehn Wochen später kann die erste Ernte eingefahren werden. Von den geernteten Bohnen unbedingt welche fürs nächste Jahr zurücklegen, denn Bohnen sind einjährig und müssen jedes Jahr neu ausgesät werden.
Der kleine Einwanderer aus Lateinamerika zählt hierzulande mit seinen zahlreichen Sorten zu den Lieblingsgemüsen. Mit unterschiedlichsten Frucht-, Farb- und Formvariationen bietet die Tomate eine Vielfalt, die nicht nur Gärtnerherzen höherschlagen lässt. Wer die folgenden wenigen, aber wichtigen Punkte beherzigt, wird viel Freude mit dem Nachtschattengewächs haben.
Außer ihrer Herkunft haben Tomaten weitere Gemeinsamkeiten mit den Bohnen. Es gibt sie als hochwachsende Pflanzen, die eine Kletterhilfe wie z.B. Tomatenspirale benötigen oder als Busch- bzw. Strauchtomaten, die meistens ohne Stütze auskommen. Sie sind ebenfalls einjährig. Das bedeutet, sie müssen jedes Jahr aufs Neue ausgesät, gesetzt oder als Jungpflanze neu gekauft werden. Auch hier empfiehlt es sich, von der ersten Ernte einige Samen für das Folgejahr zurückzubehalten. Sie sind kälteempfindlich, also auch erst nach den Eisheiligen aussäen.
Was Nässe angeht, sind viele Tomaten „fimschig“, also sollte ein Platz gewählt werden, der trocken, aber sonnig ist. Im Garten ist das meist ein Tomatenhäuschen oder ein (Folien-) Gewächshaus. Wichtig ist dabei der Pflanzabstand, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Beim Gießen sollte auch bodennah gegossen werden und nicht von oben. Tomaten mögen es nicht, wenn ihre Blätter nass werden.
Nachdem die ersten Triebe einigermaßen hochgewachsen sind, sollte die Pflanze nicht zu fest an die Kletterhilfe gebunden werden, damit sie später, wenn sie Früchte trägt, nicht umknickt unter ihrer Last. Auch ist es sinnvoll, die Pflanze „auszugeizen“. Ausgeizen bedeutet das Abbrechen von Seitentrieben in den Blattachseln. Ansonsten würde viel Energie in die Ausbildung dieser Triebe fließen und die Früchte entsprechend später reifen. Außerdem ist dadurch eine höhere Luftzirkulation gewährleistet, denn Tomatenpflanzen neigen bei zu hoher Nässe zu Pilzbefall, wenn das Blattwerk nicht schnell genug trocknet. Nach der ersten Ernte ist es auch sinnvoll, die Blätter der untersten Triebe zu entfernen, damit sich hier keine Blattfäule ausbreitet.