Das ist er – mein Kartoffelturm. Seit ich vor ein paar Jahren von dieser Methode gehört hatte, ließ mich der Gedanke nicht mehr los. Kartoffeln aus dem eigenen Garten – vor allem angesichts der großen Auswahl an Sorten – sind sehr verlockend, brauchen aber normalerweise auch viel Fläche. Und dafür war ich bisher immer ein wenig zu knauserig und zu neugierig auf anderes Gemüse.
Als ich aber dieses Frühjahr eines Abends durchs Netz stöberte, landete ich zufällig bei der Anleitung von Smarticular und da fiel mir auf, dass ich alles dafür hatte, bis auf etwas Erde und Pflanzkartoffeln. Eine Rolle von dem Draht hatte ich mir letztes Jahr besorgt, Stroh bekam ich letztens als Verpackungsmaterial für meine Stauden, Bambusstöcke, Kompost und Bindedraht hat man ja eh. 2 x 45 l torffreie Erde waren schnell besorgt. Dann noch zwei Sorten Pflanzkartoffeln bei Kartoffelvielfalt bestellt – Muse und Heiderot – und diese noch gute zwei Wochen im Wohnzimmer vorkeimen lassen.
Und an diesem Wochenende Ende April war es so weit: zunächst das Drahtgitter zurechtgeschnitten, um die Bambusstöcke gebogen und die beiden Stöcke dann verbunden, so dass sich der Turm geformt hat. Danach noch zusätzlich zu der Beschreibung im Netz ein Stück Gitter als Boden unter dem Turm gegen Wühlmäuse zurechtgeschnitten. Als Standort hatte ich mir einen Platz unter einem Apfelbaum ausgeguckt, wo sonst nicht viel wächst. Dort zuerst das Bodengitter, dann den Turm mit Zeltheringen fixiert und schließlich alte Handtücher oben über den doch etwas scharfkantigen Rand gelegt, damit ich gefahrlos in dem doch bis zu einem Meter tiefen Loch hantieren konnte.
Dann wurde aufgefüllt: Stroh an den Rand, damit die Erde nicht ausgespült wird. Und dann immer Wechsel einen Eimer Kompost und einen Eimer Erde. Alle 15 cm Höhe jeweils eine Reihe Kartoffeln außen im Kreis, so 7 – 8 Stück pro Lage. Ich bin auf 4 Lagen gekommen. In der obersten kamen auch noch ein paar in die Mitte. Heringe raus. Fertig.
Leider habe ich während des Aufbaus und des Befüllen keine Fotos gemacht, da mir die Idee zu diesem Artikel erst nach der Fertigstellung kam. Wer sich den Turm mal anschauen möchte – Garten 609.
Nachdem es ja richtig gut losgegangen war, kamen die Schnecken. Übrig blieben fast nur noch die Stengel und das ließ nichts Gutes ahnen.
Die Ernte war leider ernüchternd. Aus knapp 2kg Saatkartoffeln wurden knapp 3kg Ernte. Und wie man vielleicht sehen kann, sind die Kartoffeln auch nicht besonders groß. Einziger Trost: sie schmecken echt lecker!
So ganz entmutigt hat mich der erste Versuch jedoch nicht. Ich war erstaunt, wie trocken die Erde in der Mitte war, daher würde ich beim nächsten Mal ein Rohr mit Löchern in die Mitte setzen, in das man den Schlauch stecken kann. Und ich würde vermutlich einen anderen Standort wählen, wo der Turm freier stehen kann und vielleicht besser vor Schnecken geschützt werden kann.