Aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebotes leben im städtischen Gebiet rund 10 bis 16 Füchse je km² – so auch in unserer Anlage. In der Regel ist die Anwesenheit des Fuchses unproblematisch. Kein Fuchs greift ohne Grund Menschen an, weil die Tiere dafür viel zu scheu sind. Zumeist ist der Fuchs weg, bevor man ihn gesehen hat. Lediglich Jungfüchse sind durch ihre Neugierde manchmal etwas unvorsichtig, sodass es zum Kontakt mit dem Menschen kommen kann. Dennoch sind die Tiere präsenter, als wir uns das wünschen. In erster Linie durch die Hinterlassenschaften, die man immer wieder auf dem Rasen oder auch im Beet findet. Schnell kommt dann die Frage nach dem Fuchsbandwurm auf.
Eine Übertragung des Fuchsbandwurms auf den Menschen ist eher unwahrscheinlich. Im Jahr 2018 wurden dem Robert-Koch-Institut ganze 49 Fälle in ganz Deutschland gemeldet. Wenn es aber doch passiert, ist eine Infektion meist mit schweren Erkrankungen verbunden. Wie genau die Übertragung vom Tier auf Menschen passiert, ist wissenschaftlich nicht wirklich erwiesen. Eine Übertragung über Beeren oder Gemüse konnte bisher nicht nachgewiesen werden. „Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, dass Beeren gefährlich sind, schon gar nicht, wenn sie hoch hängen“, sagt Klaus Brehm von der Universität Würzburg. Der Professor für Mikrobiologie erforscht den Parasiten. Vielmehr gehen Forscher davon aus, dass die Übertragung durch direkte Berührung von Füchsen oder anderen Tieren kommt.
Und dennoch kann man das ohnehin schon geringe Risiko einer Infektion durch die folgenden einfachen Maßnahmen noch mehr reduzieren:
- Vermeidet direkten Kontakt zu Füchsen. Fasst weder tote noch lebende Tiere an.
- Füttert keine Füchse, dies zieht Füchse nur unnötig an.
- Entfernt Fuchskot im Garten mit einer kleinen Schaufel o.ä., der Kot gehört in den Müll, nicht auf den Kompost.
- Wascht nach der Gartenarbeit gründlich die Hände.
- Wascht Obst und Gemüse vor dem Verzehr gut ab.
- Deckt Beete mit bodennahen Gemüsen wie z.B. Erdbeeren mit einem Netz ab.
Eine Infektion kann nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, ist aber unter der Einhaltung der oben genannten Regeln eher unwahrscheinlich. Keiner unserer Pächterinnen und Pächter muss wegen des Fuchsbandwurms darauf verzichten, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu essen. Und wer trotz der Umsetzung der o. g. Maßnahmen noch immer Angst vor einer Infektion hat, der kann das Obst und Gemüse einfach erhitzen. Ab 70°C ist der Fuchsbandwurm nicht mehr lebensfähig.